Wenn in Zeit dieses Zeichen nicht ist - nehme ich wahrscheinlich auch Abschied.
Dann heißt es Our Generation mache es Gut!
WIR ALLE
MÜSSEN LERNEN,
uns als
Teil dieser Erde zu sehen, nicht als einen Feind, der von außen kommt
und ihr seinen Willen aufzuzwingen sucht. Wir, die wir das Geheimnis
der Pfeife kennen, wissen auch, daß wir als lebendiger Teil dieser Erde
ihr nicht Gewalt antun können, ohne uns selber zu verletzen.
-Lame Deer-
DIE
ALTEN DAKOTA WAREN WEISE.
Sie
wußten,
daß das Herz eines Menschen, der sich der Natur entfremdet,
hart
wird; sie wußten, daß mangelnde Ehrfurcht vor allem Lebendigen und
allem, was da wächst, bald auch die Ehrfurcht vor dem Menschen
absterben läßt. Deshalb war der Einfluß der Natur, die den jungen
Menschen feinfühlig machte, ein wichtiger Bestandteil ihrer Erziehung.
-Luther
Standing Bear-
WEISST DU DASS DIE
BÄUME SPRECHEN.
Ja,
sie reden.
Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst.
Aber die weißen Menschen hören nicht zu. Sie haben es nie der Mühe wert
gefunden, uns Indianer anzuhören, und ich fürchte, sie werden auch auf
die anderen Stimmen in der Natur nicht hören. Ich selbst habe viel von
den Bäumen erfahren: manchmal etwas über das Wetter, manchmal über
Tiere, manchmal über den Großen Geist.
-Tatanga
Mani-
BEVOR
UNSERE WEISSEN BRÜDER KAMEN,
um
zivilisierte
Menschen aus uns zu machen, hatten wir keine Gefängnisse. Aus diesem
Grund hatten wir auch keine Verbrecher. Ohne ein Gefängnis kann es
keine Verbrecher geben. Wir hatten weder Schlösser noch Schlüssel, und
deshalb gab es bei uns keine Diebe. Wenn jemand so arm war, daß er kein
Pferd besaß, kein Zelt oder keine Decke, so bekam er all dies
geschenkt. Wir waren viel zu unzivilisiert, um großen Wert auf
persönlichen Besitz zu legen. Wir strebten Besitz nur an, um ihn
weitergeben zu können. Wir kannten kein Geld, und daher wurde der Wert
eines Menschen nicht nach seinem Reichtum bemessen. Wir hatten keine
schriftlich niedergelegten Gesetze, keine Rechtsanwälte und Politiker,
daher konnten wir einander nicht betrügen. Es stand wirklich schlecht
um uns, bevor die Weißen kamen, und dich kann es mir nicht erklären,
wie wir ohne die grundlegenden Dinge auskommen konnten, die - wie man
uns sagt - für eine zivilisierte Gesellschaft so notwendig sind.
-Lame
Deer-
Belästige
niemanden seiner Religion wegen -
achte die Ansichten anderer und verlange von ihnen, dass sie auch deine
achten.
-
Tecumseh -
Großer
Geist, bewahre mich davor, über einen
Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins
gegangen bin.
-unbekannter
Apachenkrieger-
Mit
Hilfe der Sonne wurde die Erde geschaffen.
Die Erde und ich, wir sind eins. Der Einzige, der das Recht hat, über
das Land zu verfügen, ist der Eine, der es geschaffen hat.
-
Chief Joesph, Nez-Percé-Häuptling
Menschen, die bloß
arbeiten,
finden keine Zeit zum
Träumen.
Nur wer träumt,
gelangt zur Weisheit.
-Smohalla,
Nez-Percé-Häuptling
Ich
bin das Land. Meine
Augen sind der
Himmel.
Meine Glieder sind die Bäume.
Ich bin der Fels,
die Wassertiefe.
Ich bin nicht hier,
um die Natur zu
beherrschen
oder sie zu nutzen. Ich
bin selbst Natur.
-Hopi-Indianer
Wir
sind ein Teil der Erde, und sie ist
ein Teil von uns,
Die duftenden Blumen sind
unsere Schwestern;
der Hirsch, das Pferd, der
große Adler;
Sie alle sind unsere Brüder.
-Chief-Seattle
Was
ist der Mensch ohne
die Tiere?
Wenn es keine Tiere mehr
gäbe,
würden die Menschen an großer
Einsamkeit des Herzens
sterben.
Denn alles, was den
Tieren geschieht,
geschieht auch bald den
Menschen.
-Chief-Seattle
Wie
glücklich bin ich?
Das ist für uns die wichtigste
Frage
im Leben
Für einen Indianer hängt
der Erfolg
nicht davon ab,
wie viel er verdient
oder welche gesellschaftliche Stellung er einnimmt.
-Beryl
Blue Spruce, Pueblo-Indianer
Friede
ist nicht nur die
Zeit zwischen zwei
Kriegen.
Friede ist das ganze
Gesetz menschlichen
Handelns.
-Lehre
der Irokesen
Ein
Volk ist so lange nicht erobert, wie die Herzen seiner Frauen stark
sind. Dann aber ist es aus und vorbei- einerlei, wie mutig die Krieger
und wie stark ihre Waffen auch sein mögen.
"Indianische
Heilgeheimnisse Die Lehren von Großvater, dem Heiligen Mann" von
Gerhard Buzzi
Indianischer
Großer
Geist - Great Spirit
Tunkashila - Der
Geist der alles verbindet
Auszug
aus "Indianische
Heilgeheimnisse" von Gerhard Buzzi
Seite 38: <Ein
Satz wie: »Du
lieber Gott, was ist denn das?« würde ihnen niemals über die Lippen
kommen. Wakan Tanka nennen die Lakota auch liebevoll Tunkashila,
Großvater. Wer sein tägliches Gebet verrichtet, spricht mit Tunkashila.
Ich habe von meinem Indianer-Großvater gelernt, jeden Tag mit
Tunkashila zu sprechen. Ich mache es meistens abends, wenn ich noch
einmal mit dem Hund hinaus gehe. Da ist die Luft klar und rein und ich
habe Zeit, meinen Gedanken nachzugehen. Ein Gebet zu Spirit-Großvater
hört sich...
Großvater,
ich danke Dir für diesen wunderschönen Tag.
Ich danke Dir für all das Schöne,
das ich heute erleben durfte.
Großvater, danke, daß Du auch heute
meine Familie beschützt hast.
Großvater, halte bitte auch in Zukunft
Deine schützenden Hände
über meine Frau, meine beiden Töchter
und meinen Sohn.
Großvater, ich danke Dir daß wir alle gesund sind.
Großvater, laß Frieden einkehren auf Erden.
Laß die Politiker endlich verstehen,
daß sie mit Gewalt nichts erreichen.
Laß sie begreifen, daß sie den Menschen,
den Tieren und Mutter Erde nur großes Leid zufügen.
Laß sie Deine Liebe und Deine Güte fühlen.
Geist-Großvater,
schick den Menschen Dein heilendes Licht,
damit ihre Herzen und Seelen erstrahlen.
Großvater, ich danke Dir.
Ich
spreche auch oft mit
meinem Lakota Großvater. Wir stehen in einer Art telepathischen
Verbindung. Er hat kein Telefon im Haus, darum kann ich ihn auch nicht
anrufen. Er mag keine Telefone. »Tunkashila
hat das sicher nicht gewollt«, sagt er. »Wenn die Menschen sich etwas
zu sagen haben, dann werden sie schon zueinander finden. Das muß nicht
jeden Tag sein. Was ist schon ein Tag, was ist schon ein Jahr?«...
Buchempfehlung:
Empfehlung:
- Buch
"Indianische Heilgeheimnisse Die Lehren von Großvater, dem Heiligen
Mann" von Gerhard Buzzi
Das
Wort "Schamane" stammt aus der Sprache der sibirischen
Tungusen und kann mit "Weiser", "der, der weiß" oder "der, der Ekstase
kennt", übersetzt werden. Das bezieht sich auf die besondere Fähigkeit
der Schamanen, neben der gewöhnlichen Welt existierende Wirklichkeiten
zu erfahren und Wissen von dort mitzubringen, das im Alltag von
Bedeutung ist. Der Schamane hat Umgang mit Göttern, aber er ist kein
Priester. Er heilt, aber er ist kein Arzt. Er kann großes
naturmedizinisches Wissen haben, aber das allein macht ihn nicht aus.
Er hat für sein Dorf da zu sein. Sie rufen ihn und er muß kommen und
die halbe Nacht trommeln und heilen. Für sein Dorf ist der Schamane
derjenige mit dem Transitvisum für die Geisterwelt, der, der die
Dämonen in Schach hält, körperlich oder seelisch Kranke heilt, eine
unerklärliche Pechsträhne beendet, einen bösen Fluch abwehrt.
Schamanismus
ist weder eine Religion noch eine Philosophie.
Es gibt weder Doktrinen noch spirituelle Führer oder Hierarchien.
Schamanismus überschreitet die Grenzen des Glaubens, weil er ein
Prozess der Wissenseignung durch Erfahrung des Tuns ist. Menschen in
Asien, Lateinamerika, Afrika vertrauen sich noch heute bei vielen
Leiden ihren traditionellen Medizinmännern an. Sie gelten seit
Menschengedenken als Träger mysteriöser Kräfte, die sie befähigen, zu
heilen oder in anderen Notlagen zu helfen. Je nach kulturellem
Hintergrund benutzen die indigenen Heiler unterschiedliche Methoden,
Drogen und Geistwesen. Eines aber ist allen gemeinsam: Sie sind ,,Meister der Trance".
Wie
wird Trance ausgelöst? Was passiert dabei in Psyche und
Körper? Wie kann davon eine Heilwirkung ausgehen? Vaitl, ein Psychologe
des internationalen Forschungsverbundes ,,Veränderte
Bewußtseinszustände" sagt: Trance ist ein Schlüssel zum Verständnis,
sich mit diesem veränderten Bewußtseinszustand zu beschäftigen, jener
uralten Fähigkeit des Menschen, sich tief in sich selbst zu versenken
und in eine ,,Als-ob-Welt" einzutreten, das sei wie ein Spaziergang
durch Kontinente, Kulturen und Zeiten." Der Mensch verändert seine
Bewußtseinslagen laufend: Spielend wechseln wir etwa vom aufmerksamen
Lauschen in ein weggetretenes Dösen. Zwischen den beiden Polen Wachen
und Schlafen gibt es eine ganze Reihe anderer erlebter, jedoch
veränderter Zustände. ,,Bewußtsein ist nichts Starres, es ist ein
hochdynamischer Prozess."
Die
meisten Menschen kennen leichte alltägliche
Trancezustäne: das Erlebnis etwa, von Musik davongetragen zu werden,
während die Welt um einen herum versinkt, oder stundenlange Tagträume,
wenn man verliebt ist und sich in herbeigesehnte Szenen
hineinphantasiert, wenn Filme und Bücher einen regelrecht aufsaugen,
oder wenn man reglos aus dem Zugfenster starrt, das Gehirn
gedankenleer, wie ausgelöscht. Selbst Halluzinationen und Visionen sind
in ,,veränderten Bewußtseinszuständen" keine Seltenheit. In der
Einschlafphase etwa passieren bisweilen merkwürdige Dinge: Da meinen
wir zum Beispiel irgendwo hinunterzufallen, worauf unser Körper mit
Zucken reagiert, als wolle er den vermeintlichen Sturz auffangen. Oder
die akustischen Halluzinationen: Da hört man kurz vor dem Wegdämmern
beispielsweise seinen Namen rufen, schreckt aus dem Dösen auf und
schaut sich erstaunt im Raum um. Doch da ist niemend.
Schamanen
haben solche natürlichen Phänomene zu einer Kunst
entfaltet. Mühelos stoßen sie mit Hilfe bestimmter Techniken in eine
psychosomatische Erlebnisdimension vor, die in der abendländischen
Kultur beinahe als verschüttet gilt, aber in vielen Glaubenssystemen
immer noch facettenreich zu finden ist.
In
den Anfängen menschlicher Zivilisation wurden Priestern
und Heiligen die geheime Macht zugeschrieben, die Menschen heilen bzw.
zum Guten oder Bösen beeinflussen zu können. Sie berufen sich dabei auf
die ihnen angeblich direkt von Gott verliehene Kraft, und im Lauf der
Zeit entwickelten sich in den verschiedenen Teilen der Welt sehr
unterschiedliche Heilrituale. Es handelte sich dabei um Anrufungen der
Gottheit, begleitet von gewissen Zeremonien oder Gesängen. Demselben
Zweck dienten Handauflegungen, Talismane, Amulette, Ringe, Reliquien
und Götterbilder. So pflegten zum Beispiel die Priester verschiedener
antiker Religionen ihren Patienten unter dem Einfluß von Drogen oder in
der Hypnose zu suggerieren, die Götter würden sie im Traum besuchen und
ihnen Heilung bringen. Diese Form der Behandlung hatte häufig den
gewünschten Erfolg; es handelte sich hier ganz offensichtlich um die
Auswirkung stärkster Suggestionen auf das Unterbewußtsein.
Heutzutage
ist in der westlichen Welt die Hypnose
eine
medizinisch-psychotherapeutisch anerkannte Heiltechnik, die mit Hilfe
von Trance arbeitet. Medizinisch ungeschulte Heilkünstler haben zu
allen Zeiten bemerkenswerte Erfolge selbst in solchen Fällen erzielt,
in denen die medizinische Wissenschaft versagt hatte. Dies muß uns zu
denken geben. Wie heilten diese ,,Wundertäter" in aller Herren Länder
mit ihren Kuren? Sie weckten ganz einfach den blindn Glauben ihrer
Patienten, der dann seinerseits die Heilkräfte des Unterbewußtseins
wachrief. Viele der dabei angewandten Mittel und Methoden waren so
seltsam und phantastisch, das sie die Phantasie der Kranken beflügelten
und jeglicher Beeinflussung zugänglicher machten. Vor allem Ergebnisse
aus der Hypnoseforschung zeigen, daß es Menschen mit unterschiedlichem
Talent gibt, Trance zu erreichen. Sehr phantasiebegabte Zeitgenossen
mit viel Kreativität, die innere Bilder mühelos entfalten können,
zeigen hohe "Absorptionsfähigkeit", vergleichbar mit Kindern, die
völlig in ihr Spiel versinken und gern in "Nebenwelten" agieren. Rund
um den Erdball hat die Menschheit mit unglaublicher Kreativität eine
Vielzahl von Methoden entwickelt, den Zustand der Trance zu erlangen.
Wissenschaftler
unterscheiden zwischen "pharmakologischen"
und "psychologischen" Stimulanzien.
Erstere umfassen die große Gruppe der Hallozinogene, die in allen
Kulturen anzutreffen und größtenteils pflanzliche Produkte sind. Die
meisten Schamanen benutzen diese Substanzen, um sich auf ihre "Reisen"
zu begeben, um aus sich selbst hinauszutreten. Ob Haschisch, Alkohol,
Fliegenpilz oder Bilsenkraut, ob Nachtschattengewächse oder ob LSD und
Extasy aus den Labors der Neuzeit: Die Sehnsucht nach veränderten
Bewußtseinszuständenb durchzieht die Menschheitsgeschichte - auch mit
ihren negtiven Auswirkungen. Psychologische Verfahren zur
Trance-Induktion haben ebenfalls große kulturhistorische und
religionsethnologische Bedeutung. Beispielsweise die "Deprivation", der
Entzug der Umweltreize. Das Aufsuchen von Abgeschiedenheit und
Monotonie, um sich Visionen zu öffnen, läßt sich für verschiedene
Kulturen belegen!
Andere
Völker haben "konzentrative
Techniken" erfünden, um in Trance zu geraten:
Die
Aufmerksamkeit wird dabei über eine gewisse Zeitspanne intensiv einem
einzigen Gegenstand gewidmet. Dies geschieht bei der tiefen Meditation
eines Buddhisten ebenso wie beim innigen Gebet eines Christen, oder der
Versenkung eines Schamanen bei den Inuit. Schamanen beherrschen eine
Vielzahl von Methoden, sich in Trance zu versetzen: Durch die
Kombinnation von Halluzinogenen, beschwörenden Formeln, Überatmung,
Fasten, körperlicher Erschöpfung, Torturen, Isolation, rhythmischer
Monotonie in Musik und Bewegung versetzen sie sich in besonders tiefe
Trancezustände. Dadurch geraten ihr Körper und ihr Geist regelrecht ins
Vibrieren. Das heißt: Wenn Menschen rhythmisch springen und tanzen,
gerät das gesamte Kreislaufsystem in ein "Superschwingung". Das hat
enorme Auswirkungen auf den Hirnstamm. Was dabei im Gehirn genau
passiert, ist bisher noch allerdings unklar. Bei Trancezuständen kommt
es zu einer Veränderung des Denkens - dem Gefühl, klarer und schneller
zu denken als sonst. Tiefe Entspannung, ein "Sich-gehen-Lassen" ist oft
zu beobachten. Widersprüche bestehen konfliktfrei nebeneineander. Es
herrscht eine Art "Zeitlosigkeit", das Körperschema verändert sich,
Empfindungen zu fliegen oder zu verfließen werden beschrieben. Ein
Gefühl des Verlustes der Selbstkontrolle tritt auf. Die Stimmungen
schwanken stark und sind durch intensive Emotionalität gekennzeichnet.
Es kommt zu einem Einswerden des Ichs mit seiner Umwelt. Am Extrempol
der Trance erfolgt eine Veränderung der Wahrnehmung. Die optischen
Erscheinungen reichen von einem lebhaften Spiel der Farben und Formen
bis hin zu szenischen Abläufen, sogenannten "komplexen Halluzinationen"
und "Visionen".
Schamanen
einiger Kulturen waren überzeugt, daß es eine
instinktive Intelligenz gibt, die die Kraft besitzt, den physischen
Körper zu kontrollieren, zu erhalten, wiederherzustellen und zu
erneuern. Sie reguliert den Herzschlag und die Körpertemperatur,
überwacht Verdauungsfunktionen, Hormonproduktion und die Ausscheidung
der Abfallprodukte. Zudem steuert es das körpereigene Kommunikations-
und Selbstwiederherstellungssystem. Medikamente, Heilmittel,
Behandlungen, Therapien und Chirurgie unterstützen die Heilung nur, die
im Grunde von der spirituell-geistigen Intelligenz des menschlichen
Körpers bewirkt wird. Ein Schamane selbst nennt sich nicht "Heiler",
denn er weiß, daß wahre Heilung im zu Heilenden stattfindet. Eine
andere Person kann dem Kranken bei diesem inneren Prozess nur Beistand
leisten.
Ein
Schamane dient nur als Katalysator,
durch den die regenierende Wandlung stattfindet, um der Person zu
innerer Ganzheit zu verhelfen. Schamanisches Heilen erfolgt durch die
Zusammenarbeit mit der instinktiven Intelligenz des Kranken, um die
Ursache des Ungleichgewichts in der Lebensführung herauszufinden und zu
entdecken, was der Kranke noch lernen muß, vielleicht die Bereitschaft,
gewisse Aspekte der Lebensführung, die die Krankheit verursacht haben,
zu verändern.
Aus
schamanischer Sicht gibt es zwei
Hauptursachen einer Krankheit. Erstens etwas im
Inneren, das
es nicht geben sollte. Zweitens etwas, das es im Inneren geben müßte,
das aber nicht vorhanden ist. Beim ersten handelt es sich um
fehlplazierte Energie, die sich eingeschlichen hat und nicht
dahingehört, beim zweiten um einen Verlust an Lebensenergie.
Fehlplazierte Energie entsteht durch Angst, seelische Belastungen,
Furcht und Verletzbarkeit, die durch Lebensgewohnheiten verursacht
werden, die das Energiesystem schwächen und es aus dem Gleichgewicht
werfen, sowie durch mediale Übergriffe. Die spezielle schamanische
Arbeit, um dies zu korrigieren, heißt Abstraktion.
Der Verlust von Lebensenergie wird durch Rückholung von Energie
korrigiert. Eine der Hauptursachen von Krankheit ist ein Gefühl des
Getrenntseins, des Alleinseins, der Unvollständigkeit. Schamanisches
"Heilen" bewirkt im wesentlichen eine Wiederbelebung des
"Dazugehörigkeitsgefühls". Deshalb führen Schamanen in Stammensgruppen
Heilungen häufig unter aktiver Teilnahme der Familienmitglieder und
Freunde durch, manchmal sogar der ganzen Gemeinschaft. Das gesamte
Heilritual, Feuer, Rauch, spezielle Gewänder oder Gegenstände, sowie
die Anwesenheit von Angehörigen, erzeugen eine intensive emotionale
Atmosphäre. Es vermittelt Geborgenheit und Führung und ersteckt sich
über Stunden und Tage, und erlaubt es den Beteiligten, sich
gehenzulassen: Oft fallen der Partient und alle Anwesenden in eine Art
kollektiven Trancezustand, der letztlich die erhoffte Funktion und
Heilung haben kann. Bei manchen Hilfesuchenden mehr, bei manchen
weniger. Je nachdem, wie leicht sie ihm folgen können, dem "Meister der
Trance".